SORAYA MÜLLER


Wir alle sind Teile von Systemen - wie Nachbarschaft, Freundeskreis, Kolleg*innen, Familie, Kita, Schule und noch vielen Systemen mehr. Was wir vorallem wollen ist dazugehören und einen Platz haben in der jeweiligen Gemeinschaft. Von Natur aus möchten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten zum Wohl aller beitragen und geben unser Bestes. Gleichzeitig wollen wir selbstbestimmt sein, wir wollen gehört, gesehen, ernstgenommen und verstanden werden. Wir brauchen Mitgefühl und Unterstützung, um uns öffnen zu können und Vertrauen zu entwickeln.

 

Bedauerlicher Weise haben viele von uns Angst sich zu zeigen, mit ihren Sorgen und da zu sein, so wie sie sind - verletzlich, wütend, hilflos, ängstlich, kraftlos, einsam... Sie haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen in ihrem Umfeld nicht zuhören, wie sie es gerne hätten, viele selbst im Stress sind, dass wenig Raum für intensiven tieferen Austausch bleibt, für persönlichere Themen nicht zur Verfügung stehen oder lieber eine Maske aufsetzen "Probleme kleinreden, gute Ratschläge geben"... Auf der anderen Seite gibt es auch die, die Angst haben, sich selbst abzugrenzen und anderen Menschen länger als sie möchten zuzuhören und sich nicht trauen, dies ehrlich zu kommunizieren. Die für alles Verständnis haben und ihre Bedürfnisse, wenn diese ihnen überhaupt bewusst sind, hintenanstellen.

 

Wo kommt das her? Wir haben es oft nicht anders gelernt oder wissen somit nicht wie es anders funktioniert, mit uns und im Miteinander bedürfnisorientiert und einfühlend zu sein und gleichzeitig klar, ehrlich und authentisch. Wie wir an Konflikte mit anderen oder auftauchende innere Konflikte herangehen, wir stehen uns im Weg und finden oft keine wirklich zufriedenstellende Lösung - es werden Kompromisse auf einer Ebene von Strategien gemacht, wo die Bedürfnisse dahinter noch gar nicht so klar sind. Es behindern uns Projektionen, Glaubenssätze und "alte" Verhaltensmuster, sowie Schamgefühl und Schuldgedanken - wir sind verwickelt. Wir haben den Eindruck irgendwo stecken geblieben zu sein, es löst sich nicht, wir kommen immer wieder an denselben Punkt, ein ähnliches Problem zeigt sich an anderer Stelle... Bei Manchen von uns äußert sich dann vielleicht der Körper und wir werden krank.

 

Was kann unterstützen, entlasten, neue Einsichten bringen, Veränderung bewirken? "In Kontakt sein" mit sich und mit anderen Menschen auf eine Art und Weise, die erlaubt, dass ich so sein darf, wie bin und beginnen selbst-bewusster und achtsam mit sich selbst und anderen zu sein - authentisch, einfühlsam und klar. Die Methode und die Haltung der "Gewaltfreien Kommunikation" nach Marshall B. Rosenberg ins Leben zu integrieren kann dazu beitragen: Präsent sein, hinhören, mitfühlen, verstehen, fürsorglicher mit sich selbst und in erfüllendere Verbindung mit anderen zu kommen, sowie gemeinsam befriedendere Lösungen zu finden.

An welcher Stelle könnte für Sie ein Anfang sein, sich zu ent-wickeln und etwas zu verändern?

 

Aufgewachsen in den 70ern im rechtsrheinischen Köln-Porz und hineingewachsen in die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit war der Weg zum Studium der Sozialpädagogik (FH Köln) nicht weit...

 

Ende 2015 war mein Anfang mit Marshall B. Rosenbergs "Gewaltfreier Kommunikation" (GFK), die ich in einer einjährigen Grundausbildung kennenlernte und von dort ging meine Reise in Richtung GFK-Trainerin los. In Ausbildungen und Seminaren vertiefte ich mein Wissen und Erfahrungen znd nahm dies mit in meine pädagogischen Arbeit. Aufgrund der Methode bekam ich mehr Klarheit und die Haltung gab mir gelasseneren Umgang in Beziehungen und stressigen Situationen. So kam mir irgendwann der Gedanke, dass es sinnvoll sei, das was mir hilfreich geworden war, weiterzugeben. So entschied ich mich 2018 zu einer Ausbildung zur GFK-Trainerin und in  Systemischer Beratung, um anschließend freiberuflich Trainings für Eltern und Fachkräfte im Bereich Kita und Schule in Form von Seminaren und ergänzend Einzelsessions anzubieten.

 

Gleichzeitig war ich inspiriert, nachdem ich selbst ein paar Jahre an Familienfreizeiten teilgenommen und dort viel Leichtigkeit, Lernen und Gemeinschaft mit meiner Familie erlebt hatte - solch ein "Projekt" mit gleichgesinnten GFK-TrainerInnen in die Welt zu bringen und seit 2020 organisiere eine GFK-Familienfreizeit in der Eifel, die in Kooperation mit dem D-A-CH deutsch sprechender Gruppen für GEWALTFREIE KOMMUNIKATION e.V. im Sommer 2024 das fünfte Mal stattfindet.

 

Angeregt durch die GFK tauchte ich tiefer in das Thema "Gefühle und Körper" ein und besuchte 2019 im UTA-Institut Köln ein Jahrestraining in Dynamische Körpertherapie (plus anschl. Assistenz), an die ich 2020 eine therapeutische Ausbildung in Humanistische und Spirituelle Therapie angeschlossen habe. Fasziniert von der Methode des "Systemischen Familienstellens" mit Bodenankern nehme ich seit November 2023 an einer aufbauenden 2-jährigen Ausbildung in Systemische Aufstellungsarbeit teil.

 

Um mein Wissen und den Umgang mit Entwicklungs- und Bindungstrauma zu erweitern und praktische Unterstützung bieten zu können, schließe ich die Weiterbildung  Systemische Trauma-Fachberatung beim Kölner Verein für systemische Beratung e.V. im Mai 2024 ab.

 

Neugierigforschend und selbst auf der Reise der Bedürfnisse, der Meditation, der Verbindung zu mir Selbst und Anderen, mag ich weiterhin gerne kleine und große Menschen individuell und in Gruppen auf ihrem Weg begleiten, ihnen Mut machen, Möglichkeiten zu finden, Herausforderung des Lebens anzunehmen und sie unterstützen in ihr Potenzial zu kommen, dabei mein erworbenes Wissen, Ideen und Erfahrungen zu teilen. 

 

Neben meiner Freiberuflichkeit war ich in den letzten Jahren als Inklusionsfachkraft in Kita, Grund- und weiterführender Schule unterwegs und habe Kinder mit besonderem Verhalten und deren Eltern und den dortigen Fachkräften begleitet. Bis Mitte März 2024 bin ich als Springerin in Kita-Einrichtungen in U3 und Ü3 Gruppen tätig gewesen.

 




"Und plötzlich weißt Du: Es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Augenblicks zu vertrauen." Meister Eckart